Der Verein "Feldbahnschauanlage Glossen e.V."

Der Glossener Quarzitbruch war unter Schmalspurbahn- und Feldbahnfreunden wegen seiner reizvollen Strecke schon immer bekannt und wurde daher öfter besucht und fotografiert.
So gab es auch nach der Einstellung des Betriebes einige Exkursionen von Dresdner Feldbahnern nach Glossen. Da die Lokomotiven zugänglich und funktionsfähig waren, mussten sie nur gestartet werden, um die Strecke befahren zu können, was auf Grund der völlig zugewachsenen Gleise stets ein Abenteuer war. Es gab aber auch das Projekt, die Sammlung der Historischen Feldbahn Dresden nach Glossen umzusetzen, was letztendlich nicht zur Ausführung kam.
Dennoch hatten sich im Sommer 1993 einige Dresdner Feldbahnfreunde zusammengefunden, die sich zum Ziel setzten, die gesamte Anlage zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zu diesem Zeitpunkt war bereits alles völlig überwuchert und Schrott und Müll lagen überall herum. Als erstes wurde daher der Lokschuppen entrümpelt, um die Voraussetzungen für die weitere Aufbauarbeit zu schaffen.
Um dem gemeinsamen Projekt eine Form zu geben, wurde am 9.1.1994 der Verein "Feldbahnschauanlage Glossen e.V." gegründet. Er stellte sich folgende, hauptsächliche Ziele:
- die historisch und technisch interessante Anlage der Quarzitgrube betriebsfähig zu erhalten,
- der Öffentlichkeit die Technologie eines Steinbruchbetriebes in der Vergangenheit vorzuführen und zu erläutern,
- nicht nur für Technikfreunde, sondern auch für Familien ein attraktives Ausflugsziel zu sein,
- das Transportmittel Feldbahn erlebbar zu machen und
- Fotos, Dokumente und Sachzeugen der Gruben- und Feldbahngeschichte zu sammeln und zu präsentieren.

Im Jahre 1994 ließ der Verein die Anlage durch das Denkmalamt des Landes Sachsen unter Schutz stellen, gleichzeitig begann eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sornzig-Ablaß, die im Jahr 2011 in die Stadt Mügeln eingegliedert wurde. Trotz knapper Kassen kaufte die Gemeinde das gesamte Steinbruchgelände von der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft, um es dem Verein zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Die Vereinsfreunde begannen mit der Instandsetzung der Gleisanlage und dem Bau von Personenwagen. Zu den verbliebenen zwei Loks vom Typ Ns2f wurden zwei zusätzliche hinzugekauft und aus der Sammlung eines Vereinsmitgliedes kamen weitere, historisch wertvolle Lokomotiven nach Glossen. Zum Tag des Denkmals 1995 präsentierte sich die "Feldbahnschauanlage Glossen" erstmals und erfolgreich der Öffentlichkeit. Motiviert durch das rege Interesse der Besucher wurde die Arbeit in den nächsten Jahren fortgesetzt und ausgedehnt. So konnte nach und nach die gesamte Strecke bis zur Verladeanlage wieder befahrbar gemacht und der große Brecher in Betrieb genommen werden. Am Streckenbeginn auf dem ehemaligen Schmalspurbahnhof im Dorf entstanden im restaurierten ehemaligen Gasthof "Weißes Roß" gemütliche Vereinsräume und ein altes Pumpenhaus konnte zum Lokschuppen für 4 Lokomotiven umgebaut werden. Im Jahr 2003 erwarb der Verein das ehemalige Sozialgebäude von der Gemeinde und baute es seitdem zum Feldbahn- und Steinbruchmuseum aus. Im Jahr 2019 konnte eine Abstellhalle mit über 100m Gleislänge eingeweiht werden.
Jedes Jahr finden zu festen Terminen öffentliche Fahrtage statt: Ostersonntag und -montag, Pfingstsonntag und -montag und Sonnabend sowie Sonntag zum Tag des Denkmals am zweiten Septemberwochenende. Darüber hinaus wird die Möglichkeit, Züge für private Anlässe oder für Schul- und Vereinsausfahrten zu mieten, rege genutzt.