Aktuelles / Vereinsleben
September 2021
In diesem Jahr gab es
coronabedingt nur ein öffentliches Fahrwochenende, aktuell
zum Tag des Denkmals. Glücklicherweise spielte das Wetter
mit und über Besuchermangel konnte der Verein sich auch nicht
beklagen. Leider kam der Dampfzug der Döllnitzbahn nur als
"Lumpensammler" nach 18 Uhr nach Glossen, als dort schon
kein Feldbahnbetrieb mehr stattfand. Aber immerhin brachte der
Treibwagen stündlich neue Fahrgäste. Ein historischer
Fleischer-Omnibus von Lars Gersten bot Fahrten zum Schloss Wermsdorf
an.
Das Spektakel des Steinebrechens war natürlich
auch dieses Mal ein vielbestaunter Höhepunkt des Programms,
das zweistündlich im Wechsel mit der Vorführung des
Eimerkettenbaggers stattfand. Der vereinseigene Dumper vom Typ
Picco Max repäsentierte den nichtgleisgebundenen Transport,
wie er ergänzend zur Feldbahn früher auch in der Glossener
Grube erforderlich war.
Die Fahrgäste genossen
den Besuch der Feldbahnschauanlage in vollen Zügen, wie man
auf den Fotos unschwer erkennen kann.
August 2021
Da Gleisbau Spaß
macht (jedenfalls manchen Leuten), wurde die nächste Baustelle
in Angriff genommen: ein abgängiges Abstellgleis am Brecher.
Wie nötig der Austausch der Schienen war, zeigte sich nach
dem Ausbau der vorhanden. Material dieser "Qualität"
wurde bisher noch nicht in Glossen gefunden. Es wurde durch ein
neues, komplett geschweißten 93er Gleisjoch ersetzt. Zum
Schweißen kam der Bau-/Hilfszug, bestehend aus Aggregate-
und Werkstattwagen mit Schweißumformer zum Einsatz, mit
dem anschließend noch weitere Erhaltungsarbeiten im Gleisnetz
ausgeführt wurden.
Um das Dieselaggregat aus
der Halle zu bekommen, waren einige Rangierarbeiten erforderlich,
bei denen die Größenunterschiede der einzelnen Lokomotiven
gut sichtbar wurden.
Juni 2021
Auch wenn die coronabedingten
Einschränkungen langsam weniger werden, ist z.B. auf Grund
der Abstandsregeln immer noch kein Publikumsbetrieb auf der Feldbahn
möglich. Damit können öffentliche Fahrtage und
Sonderfahrten weiterhin nicht stattfinden, was das Loch im Vereinssäckel
immer größer macht.
Zum Trost und als
Abwechslung bietet sich dafür der Gleisbau an, ein probates
Mittel, um durch die körperliche Anstrengung und den schnell
sichtbaren Erfolg auf bessere Gedanken zu kommen. Eine Weiche
in der Nähe des Lokschuppens war mit den Jahren so weich
geworden, dass die Loks beim Versuch, darüber zu fahren,
einfach zwischen die Schienen fielen. Bei ihrer Freilegung wurde
die Ursache schnell klar: es gab de facto die Schwellen nicht
mehr, auf die sie vor einem Viertel Jahrhundert genagelt worden
war. In der Hoffnung, dass neue wieder 25 Jahre halten werden,
wurden nun neue Schwellen eingesetzt.
Februar 2021
Wenn draußen Schnee
liegt, verlagern sich die Arbeiten in die Werkstatt. Und dieses
Jahr liegt mal wieder welcher, nachdem es schon den Eindruck machte,
es gäbe hierzulande keinen mehr. Bevor alles zugeschneit
war, wurden die Gleise noch weitgehend von dem wie immer reichlich
gefallenen Laub befreit und das Feuerholz "ofenfertig"
gemacht. Die folgenden, frostigen Temperaturen bestätigten
diese Vorsorge.
Nach einer umfassenden Aufräumaktion
wurde die Aufarbeitung verschiedener Lokomotiven weitergeführt,
so auch an der vereinseigenen DIEMA aus dem "Startpaket"
der Glossener Feldbahn von 1942. Im Zusammenhang damit stellte
sich heraus, dass es sich bei dieser Lok nicht wie bisher angenommen
um eine DS22, sondern um eine DS16 handelt. Wahrscheinlich kriegsbedingt
waren seinerzeit 4 Loks mit unterschiedlichen Leistungen (12,
16, 22 und 24 PS) geliefert worden. Wenn man der überkommenen
Original-Lieferliste glauben darf, hatten die drei kleinen Maschinen
allerdings den gleichen Motor vom Typ KD15Z, der offenbar für
12 und 16 PS mit gedrosselter Leistung geliefert wurde, auch das
den damaligen Umständen entsprechend die Reduzierung auf
verfügbare Typen. Der einzige, erkennbare Unterschied zwischen
der DS16 und der DS22 waren daher die Zusatzgewichte des größeren
Typs am Rahmen. Davon fanden sich aber weder Spuren noch Befestigungslöcher,
so dass es sich nur um um die DS16 handeln kann.
Nachdem
schon vor Zeiten eine Tragfeder der Lok neu gefertigt wurde, bedürfen
nun das Bremsgestänge und die Achsen der Aufarbeitung. Dort
ist alles ausgeschlagen und klappert vor sich hin. Erstaunlich,
dass die Maschine noch kein Rad verloren hat, so locker, wie sie
alle sitzen.
Auch an der MD2 Nr.
12005 wurde weiter gearbeitet, nachdem die Achsen von der MALOWA
zurück gekommen sind und vier neue Federn geliefert wurden.
Die sehr gedrängte Bauweise diese Loktyps macht alle Arbeiten
an Achsen, Bremsen und Ketten zu wahren "Fummeleien",
auch wenn man die Lok entsprechend aushebt. Durch jahrelanges
Stehen im Freien war nicht nur der Motor völlig aufgefroren,
auch die Achlager waren in ihren Führungen festgepresst und
ließen sich nur mit einer Hydraulikpresse lösen. Dies
alles ist nun Geschichte, Achsen, Federn und Bremsgestänge
sind überholt und wieder montiert, so dass bei wärmerer
Witterung Startversuche gemacht werden können.
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